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7 Möglichkeiten der Burnout-Prävention

Burnout Bewerbermagazin

Wenn sowohl Körper als auch Geist zunehmend blockieren, der Antrieb dauerhaft fehlt und die emotionale Grundstimmung im Keller ist, dann stehen alle Zeichen auf Burnout. Vor Jahren noch belächelt, handelt es sich hierbei inzwischen um ein ernst genommenes Leiden, das häufig in der Arbeitswelt thematisiert wird. Vor allem Menschen in Führungspositionen, die scheinbar Tag und Nacht arbeiten und viel Verantwortung tragen, sind anfällig für einen Burnout. Generell kann es aber jeden treffen. Um sich vor dem Syndrom zu schützen, können einige Präventionsmaßnahmen getroffen werden.

Anzeichen der Erschöpfung ernst nehmen

Ein Burnout kommt meist nicht über Nacht, sondern kündigt sich an – durch Stimmungsschwankungen, zunehmende Erschöpfung und andere Symptome. Nehmen Sie diese Anzeichen ernst und schenken Sie ihnen Beachtung. Auf diese Weise können Sie frühzeitig Auffälligkeiten erkennen und entsprechend reagieren.

Dem Körper regelmäßig Pausen gönnen

Der wohl einfachste und zugleich schwierigste Tipp zur Vorbeugung von Burnout ist dieser: Gönnen Sie sich regelmäßige Pausen und achten Sie ganz bewusst auf sich. Wir wissen, dass das häufig leichter gesagt als getan ist. Gerade, wenn der Job besonders stressig ist und viel von einem verlangt wird, bleiben die Pausen häufig auf der Strecke. Auch nach Feierabend sind viele Menschen gedanklich weiterhin im Büro und planen beispielsweise schon den nächsten Tag.

Man muss kein Experte sein, um zu erahnen, dass dieses Verhalten pures Gift für unsere Gesundheit ist. Wenn Sie sich effektiv vor Burnout schützen wollen, sind ausgiebige Pausen unverzichtbar. Um richtig abschalten zu können, empfiehlt es sich, die Ruhephasen mit „Sinn“ zu füllen. Das bedeutet nicht, den Fernseher einzuschalten oder mit dem Smartphone zu spielen, sondern beispielsweise: 

  • einen Spaziergang machen
  • lesen
  • ein Instrument spielen / erlernen
  • kochen
  • sich mit Freunden und Familienmitgliedern treffen
  • kreativ aktiv sein (malen, dichten, etc.)
  • Sport treiben
  • tanzen
  • in die Sauna gehen


Aktivitäten dieser Art werden gern auch als Ausgleich (zum Job) bezeichnet. Sie dienen der körperlichen und geistigen Regeneration und helfen effektiv dabei, Stress abzubauen. Sie sind demzufolge auch eine sehr gute Burnout-Prävention.

Aufgaben kategorisieren und priorisieren

Häufig entwickelt sich das Burnout-Syndrom auch, weil der Betroffene chronisch überfordert ist und gar nicht weiß, mit welcher Sache er beginnen soll. Wenn der Berg der Aufgaben immer höher wird, reagiert der Körper irgendwann mit anhaltender Erschöpfung und dem Gefühl, ausgebrannt zu sein. 

Lesetipp!

Lesen Sie hier unseren Fachartikel "Work-Life-Balance: Berufs- und Privatleben in Einklang bringen"

 

Wirken Sie diesem Szenario aktiv entgegen, indem Sie sich bewusst mit Ihren Aufgaben auseinandersetzen. Sind wirklich alle von so großer Wichtigkeit, dass Sie sofort erledigt werden müssen? Mit großer Wahrscheinlichkeit nicht. Kategorisieren und priorisieren Sie alle Gedanken, die Ihnen durch den Kopf schwirren, um herauszufiltern, welche Aufgabe wichtig ist und welche auch noch eine Weile warten kann. Bei dieser Aufgabe ist Ihnen beispielsweise die Eisenhower-Matrix behilflich, die Aufgaben in wichtig/unwichtig und dringend/nicht dringend unterteilt.

Den Fokus auf Stärken legen

In unserer flexiblen Welt denken viele, dass sie in allem gut sein müssen. Aus dieser Denkweise heraus entsteht das Dilemma, dass Arbeitnehmer weit mehr tun als sie tun müssten. Auch hierin kann eine Keimzelle des Burnout gefunden werden. Um das Syndrom vorzubeugen, empfiehlt es sich, nicht „Hans Dampf in allen Gassen“ zu sein. Überlegen Sie sich genau, worin Ihre Stärken liegen und konzentrieren Sie sich darauf, diese weiter auszubauen. Das ist weitaus effektiver, als sich auf diverse Schwächen zu stürzen und diese auf Biegen und Brechen zu einer Stärke zu machen.

Weniger perfektionistisch sein

Menschen, die zum Perfektionismus neigen, sind auch anfälliger für Burnout (mehr zu den Risikogruppen weiter unten im Text). Der Grund: Sie verlieren sich in Kleinigkeiten und machen sprichwörtlich aus einer Mücke einen Elefanten. Statt sich mit einem guten Ergebnis zufrieden zu geben, arbeiten sie so lange weiter, bis es ein sehr gutes ist – oder bis die Erschöpfung Überhand nimmt und alle weiteren Aktivitäten ausbremst.

Wenn Sie merken, dass auch Sie zum Perfektionismus neigen, kann es unter Umständen vernünftig sein, sich von diesem Denken zu distanzieren. Perfektionismus begünstigt nicht nur das Burnout-Syndrom, es hält im beruflichen Alltag auch wahnsinnig auf.

Sich selbst in Achtsamkeit üben

Achtsam sein bedeutet, Dinge und Situationen ganz bewusst wahrzunehmen und stets im Hier und Jetzt zu leben. Was so einfach klingt, ist für die meisten von uns eine tägliche Herausforderung. Anstatt den Kaffee am Morgen zu genießen, sind wir gedanklich bereits im Meeting oder Kundengespräch. Anstatt am Abend ausgelassen mit den Kindern zu spielen und sich an ihrer Entwicklung zu erfreuen, planen wir bereits das neue Projekt. Sie ahnen es sicher schon: Auch hierbei handelt es sich wieder um den perfekten Nährboden für das Burnout-Syndrom. Achtsamkeit als präventive Maßnahme ist besonders gut geeignet, weil oftmals schon kleine Übungen große Erfolge erzielen. Ein achtsamer Lebensstil hilft Ihnen unter anderem dabei: 

  • unnötigen Stress zu vermeiden / zu umgehen
  • das beste aus dem Moment herauszuholen
  • nicht so schnell überfordert zu sein
  • sich auf sich selbst zu konzentrieren
  • das Wesentliche zu fokussieren und alles Unwichtige auszublenden
  • so zu agieren, dass es Ihnen gutgeht 


Der Büro-Hund als Burnout-Prävention

Seit einer Weile sind Hunde in aller Munde, wenn es um das Thema Burnout-Prävention geht. Die kaltschnäuzigen Vierbeiner sind durchaus in der Lage, das Büro-Klima so zu verändern, dass eine entspannte, harmonische und ausgeglichene Stimmung herrscht. Die Tiere sorgen für glückliche Momente und können Stress abbauen. Diese positive Wirkung ist sogar wissenschaftlich erwiesen. Kurzum: Ein Hund im Büro sorgt nicht nur für gute Stimmung, sondern kann auch vor Burnout schützen.

Gibt es spezielle Burnout-Risikogruppen?

 Es gibt durchaus Menschen, die eher zum Burnout neigen als andere. Der Grund hierfür ist nicht etwa emotionale Instabilität, sondern die Wahl des Berufs. So sind Berufsgruppen, die häufig zwischenmenschlichen Extremsituationen ausgesetzt sind, besonders anfällig für Burnout. Zu diesen Berufen gehören beispielsweise:

  • Arzt
  • Pfleger
  • Krankenschwester
  • Polizist
  • Sozialarbeiter


Wie weiter oben bereits angesprochen gehören auch Perfektionisten (egal, welchen Beruf sie ausüben) zur Burnout-Risikogruppe. Last but not least seien auch Manager und Führungskräfte als besonders burnout-gefährdet genannt. Sie müssen sich gleich einer dreifachen Gefahr aussetzen:

  • das große Arbeitspensum
  • der enorme Erfolgsdruck
  • die große Verantwortung


Grundsätzlich sollten Sie jedoch niemals denken, dass Sie nicht vom Burnout-Syndrom betroffen sein werden. Die oben genannten Präventionsmaßnahmen helfen jedem dabei, das Leiden fernzuhalten.