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So bitte nicht: Die 10 größten Bewerbungsfehler (und wie Sie es besser machen)

So bitte nicht Die 10 groessten Bewerbungsfehler Photo by Estee Janssens on Unsplash

Eine Bewerbung schreiben – was grundsätzlich ganz simpel klingt, hält in der Regel zahlreiche Fettnäpfchen für Sie bereit. Denn nicht immer ist das, was man selbst für gelungen hält, auch tatsächlich erfolgversprechend. Fakt ist: Wenn es darum geht, sich zu bewerben, werden immer wieder die gleichen Fehler gemacht. Um welche es sich dabei handelt, wie Sie sie umgehen und wie Sie es besser machen – das alles verrät Ihnen der nachfolgende Beitrag.

#1 Mangelhafte Rechtschreibung und Grammatik

Nicht nur Journalisten und Pressesprecher sollten in Ihren Unterlagen auf eine korrekte Rechtschreibung und Grammatik achten. Auch in allen anderen Berufsfeldern sind Bewerbungen voller Fehler ein echter Fauxpas. Es ist okay, hie und da einen kleinen Patzer zu machen, doch sollte aus Ihrem Anschreiben zweifelsfrei hervorgehen, dass Sie der deutschen Sprache mächtig sind. Zu viele Fehler wirken schnell unprofessionell und erwecken den Eindruck, dass es Ihnen mit der Bewerbung nicht wirklich ernst ist.

Besser: Lesen Sie Ihre Bewerbung mehrmals durch und korrigieren Sie Fehler sowie holprige Formulierungen gewissenhaft. Die Webseite duden.de ist Ihnen hierbei garantiert behilflich. Geben Sie Ihre Unterlagen im Zweifelsfall außerdem auch an eine andere Person weiter, die sie noch einmal überprüft.

#2 Der falsche Ansprechpartner

Wer im Anschreiben bereits die falsche Person anspricht, hat im Grunde genommen schon verloren. In den meisten Stellenausschreibungen und auf der Karriere-Seite eines Unternehmens wird in der Regel eine eindeutige Kontaktperson genannt, an die Sie Ihre Bewerbung richten. Für die meisten Personaler ist klar: Wer es nicht einmal schafft, einen Namen zu übertragen (und statt des HR-Managers beispielsweise den Geschäftsführer anschreibt), der ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht für den Job geeignet.

Ebenfalls unangebracht ist im Übrigen auch die Ansprache „Sehr geehrte Damen und Herren“. Diese suggeriert nämlich, dass Sie sich gar nicht erst die Mühe machen, einen konkreten Ansprechpartner zu recherchieren.

Besser: Schauen Sie genau nach, wie die Ansprechperson heißt und überprüfen Sie die korrekte Schreibweise des Namens. Wenn Sie keinen Ansprechpartner finden, ist es durchaus legitim, im Unternehmen anzurufen und sich nach der entsprechenden Information zu erkundigen.

#3 Lahme Standart-Formulierungen

Hand auf‘s Herz: Jeder Erwerbstätige hat doch schon einmal eine Bewerbung mit den Worten „Hiermit bewerbe ich mich um die Stelle XY.“ begonnen. Das mag zwar irgendwie klassisch klingen, löst bei Personalern aber keinesfalls grenzenlose Begeisterung aus.

Fakt ist: Bewerbungen, die nicht sofort im Papierkorb landen sollen, müssen aus der Masse hervorstechen – sowohl optisch als auch inhaltlich. Mit lahmen Standard-Floskeln kommen Sie dementsprechend nicht sonderlich weit.

Besser: Trauen Sie sich, bekannte Wege zu verlassen und frischen Wind in Ihre Bewerbungsunterlagen zu bringen. Ein Anschreiben darf gern auch mal etwas provokant oder humoristisch begonnen werden. Die Ansprache und die ersten beiden Sätze entscheiden häufig schon darüber, wie der HR-Mitarbeiter die Bewerbung findet. Es gilt also, Ihn gleich zu Beginn „einzufangen“ und von Ihrer Person zu überzeugen.

#4 Kein Bezug zur Stellenausschreibung

Falls Ihre Bewerbung nicht initiativ ist und sich auf eine konkrete Ausschreibung bezieht, sollten Sie diese beim Formulieren Ihres Anschreibens nie aus den Augen verlieren. Viele Bewerber begehen häufig den Fehler, dass Sie ohne erkennbares Konzept drauf los schreiben und sich selbst im allerbesten Licht präsentieren. Das mag im Einzelfall auch funktionieren, doch sieht die Norm ganz anders aus.

Besser: In dem einseitigen Anschreiben sollten Sie möglichst punktiert und konkret belegen, warum Sie die geeignete Person für Stelle XY sind – und zwar nicht mit leeren Formulierungen, sondern harten Fakten.

#5 Ein unprofessionelles Bewerbungsfoto

Es sollte sich inzwischen herumgesprochen haben, dass ein Foto kein unverzichtbares Element in Bewerbungsunterlagen ist. Oder mit anderen Worten: Sie sind nicht dazu verpflichtet, ein Bild von Ihnen beizulegen. Falls Sie sich jedoch dazu entscheiden, als „Person hinter der Bewerbung“ sichtbar zu werden, sollten Sie eines unbedingt beherzigen: Finger weg von unprofessionellen Bewerbungsfotos. 

No-Gos beim Bewerbungsbild:

  • unscharfes Foto
  • veraltetes Foto
  • extrem dunkles Foto
  • Foto, das in einem privaten Kontext entstanden ist
  • Selfie
  • Foto vor einem unpassenden Hintergrund
  • Foto, auf dem erkennbar ist, das eine weitere Person abgeschnitten wurde

 

Besser: Lesen Sie unsere beiden Ratgeber-Texte rund um das Thema Bewerbungsfoto, um zu erfahren, worauf Sie unbedingt achten müssen. Sie finden die Beiträge hier und hier.

#6 Mustervorlagen

Sucht man im Internet nach nützlichen Bewerbungstipps, stößt man schon nach kurzer Zeit auf massenweise Mustervorlagen, die einem angeblich vorgeben, was eine „perfekte Bewerbung“ sein soll. Klingt nicht nur einfach, sondern ist obendrauf auch noch extrem zeitsparend und in aller Regel kostenlos.

Um es kurz zu machen: Lassen Sie die Finger von solchen Bewerbungsmustern. Ein Personaler wird in 99 Prozent der Fälle sofort erkennen, dass Sie Ihre Bewerbung nicht selbst geschrieben, sondern eine Vorlage genutzt haben. Das wirkt nicht nur einfallslos, sondern auch schlichtweg faul – keine gute Voraussetzungen, wenn Sie ein Unternehmen von Ihrer Einzigartigkeit überzeugen wollen.

Besser: Machen Sie sich Gedanken und finden Sie Ihre eigenen Formulierungen. Eine Bewerbung ist dann am besten, wenn Sie von Ihnen stammt und Ihre individuelle Art widerspiegelt. Denken Sie in diesem Zusammenhang auch immer an den Bewerbungsfehler #3.

#7 Peinliche Mail-Adresse

Es kommt inzwischen Gott sei Dank nicht mehr so häufig vor, doch es soll immer noch Menschen geben, die Ihre Bewerbung von der Mail-Adresse „zuckermaus1986@hotmail.de“ abschicken. Tun Sie sich einen gefallen und archivieren Sie solche Adressen endgültig. Was in den 2000ern passiert ist, darf gern auch dort bleiben.

Besser: Versenden Sie Ihre Online-Bewerbungen nur von Mail-Accounts, aus denen Ihr Klarname hervorgeht. Das Anlegen einer solchen Adresse dauert nur wenige Sekunden und wird Ihnen nicht nur im Bewerbungsprozess nützlich sein.

#8 Unordentliche Bewerbungsunterlagen

Mittlerweile werden die meisten Bewerbungen online verschickt. Fettflecken, Eselsohren und schiefe Ausdrucke gehören damit zwar mehr und mehr der Vergangenheit an, müssen aber immer noch zu den größten Bewerbungsfehlern gezählt werden. Hinzu kommt außerdem, dass auch eine digitale Bewerbung unordentlich sein kann – beispielsweise, wenn sie schlecht formatiert oder einfach unübersichtlich gestaltet ist.

Besser: Erstellen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen mit großer Sorgfalt und überprüfen Sie sie noch einmal umfassend, ehe Sie sie verschicken. Bei der ansprechenden Gestaltung und Formatierung ist Ihnen unser Bewerbungs-Editor behilflich.

#9 Übertreibung

Es ist ein echter Balanceakt. Wer den Leser einer Bewerbung nicht überzeugt, hat keine Chancen, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Wer es mit dem Eigenlob übertreibt, riskiert eben eine Absage.

Besser: Belegen Sie jede Aussage über sich und Ihre bisherige Karriere mit einem Fakt oder Beispiel. Dadurch beweisen Sie dem HR-Mitarbeiter, dass Sie auch wirklich die Wahrheit sagen und nicht übertreiben.

#10 Kein System

Jeder, der schon länger auf Jobsuche war und einen regelrechten Bewerbungsmarathon hinter sich hat, weiß, wie wichtig es ist, den Überblick zu behalten. Kaum etwas ist so hinderlich wie Chaos. Zu welchem Unternehmen hat die Ansprechperson noch einmal gehört? Was hat mir an dieser Stelle besonders gut gefallen? Wann war das Vorstellungsgespräch? Fragen wie diese müssen immer eindeutig beantwortet werden und dürfen nicht offen bleiben.

Besser: Nutzen Sie unseren Bewerbungsmanager, um immer auf dem neuesten Stand zu sein und alle Informationen an einem Ort zu bündeln.

Der Bewerbungsprozess hält viele Fallstricke bereit. Wer sie kennt, kann ihnen ausweichen und es besser machen.