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10 Gründe, sich auf Jobsuche zu begeben

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Gehören Sie zu den Menschen, die sich am Abend schon vor dem nächsten Arbeitstag grauen und am Morgen am liebsten einfach liegen bleiben würden? Dann könnte es unter Umständen an der Zeit sein, sich auf Jobsuche zu begeben. Unzufriedenheit am Arbeitsplatz ist ein omnipräsentes Thema, das trotz seiner Verbreitung nur selten beachtet wird. Die Taktik der meisten: Einfach weitermachen, vielleicht ist es irgendwann nicht mehr so schlimm. Woran Sie erkennen, dass es höchste Zeit wird, sich auf Jobsuche zu begeben, haben wir Ihnen in diesem Beitrag zusammengefasst.

Grund #1: Bossing

Führungspersonen, die den big Boss raushängen lassen, sind keine Seltenheit und an sich auch kein Grund, die Kündigung einzureichen. Wenn das Verhältnis zwischen Ihnen und Ihrem Chef jedoch als Bossing bezeichnet werden kann, sieht die Lage schon etwas anders aus. Bossing ist ein Kofferwort, das aus den Teilen Boss und Mobbing (siehe Definition Mobbing bei Wikipedia) besteht. Mit anderen Worten: Der Chef hat es auf einen bestimmten Mitarbeiter (im schlimmsten Fall Sie) abgesehen und es sich zur Aufgabe gemacht, diesem das Leben schwer und die Hölle heiß zu machen. Ähnlich wie beim Mobbing sind auch Bossing-Opfer einem enormen psychischen Druck ausgesetzt, dem längst nicht jeder standhält. Wer es leid ist, sich Tag für Tag rechtfertigen und verteidigen zu müssen, sollte besser die Reißleine ziehen und sich nach einem neuen Job umschauen. Das hat nichts mit Kneifen oder „Schwanz einziehen“ zu tun, sondern ist eine wichtige Selbstschutz-Maßnahme.

Grund #2: Stillstand

Was am Anfang noch aufregend und neu ist, wird irgendwann zur Gewohnheit. Immer wieder die gleichen Gesichter, immer wieder die gleichen Aufgaben. Wenn der berufliche Alltag zum Stillstand kommt und keinerlei Weiterentwicklungsmöglichkeiten in Sicht sind, sind Frust und Unzufriedenheit vorprogrammiert. Die Mehrheit der Angestellten will sich im Laufe ihrer Karriere stetig weiterentwickeln. Ein verbessertes Gehalt und gesellschaftliche Anerkennung sind die beiden Hauptgründe hierfür, doch auch der Faktor der Herausforderung und die intellektuelle sowie persönliche Weiterentwicklung sind nicht zu unterschätzen. Wenn einem der aktuelle Arbeitsplatz Aspekte dieser Art nicht bieten kann und man nur noch auf der Stelle tritt, hilft nur eines: Halten Sie Ausschau nach einem neuen Job, der Sie fördert und fordert.

Grund #3: Berufliche Selbstverwirklichung

Hand aufs Herz: Entspricht Ihr Job dem, was Sie sich immer gewünscht haben? Erfüllt er Sie? Macht er Sie wirklich glücklich? Leider antworten viele Menschen auf diese Fragen mit einem ernüchternden „Nein“. Der Gang zur Arbeit ist für sie nur das notwendige Übel, um Geld in die Kassen zu spülen. Dass der Beruf auch Spaß machen und zur persönlichen Selbstverwirklichung beitragen kann, rückt dabei immer weiter in den Hintergrund.

Nehmen Sie sich ein Beispiel an Konfuzius, der einmal sagte: „Wähle einen Beruf, den du liebst und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr arbeiten.“ Das Streben nach beruflicher Selbstverwirklichung ist ein hervorragender Grund, sich umzuorientieren und auf Jobsuche zu begeben.

Grund #4: (Fehlende) Work-Life-Balance

Die Balance zwischen Arbeit und Privatleben hat einen immer größeren Einfluss auf die Berufswahl. Angestellte wollen nicht leben, um zu arbeiten, sondern arbeiten, um zu leben. Das bedeutet auch: Zeit für die Familie haben, persönliche Wünsche erfüllen und mit einem guten und ausgeglichenen Gefühl ins Büro zu gehen.

Wer die meiste Zeit des Tages am Schreibtisch verbringt, zudem vielleicht auch noch zur Arbeit und zurück pendeln muss und viel zu selten abschalten kann, kommt definitiv nicht in den Genuss einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Nehmen Sie Situationen dieser Art nicht einfach hin, sondern ändern Sie sie – beispielsweise indem Sie nach einem neuen Job suchen. Unser Jobbörsenmanager und unser Bewerbungsmanager sind Ihnen dabei behilflich.

Grund #5: (Fehlende) Sinnhaftigkeit im Job

Im Juli 2016 sorgte der TV-Moderator Tobias Schlegl kurzzeitig für Schlagzeilen, als er verkündete, seinen bisherigen Medien-Job an den Nagel zu hängen und stattdessen Notfallsanitäter zu werden. Seine Begründung: Er wolle etwas gesellschaftlich Relevantes machen. Auch wenn diese Aussage ganz sicher kein Novum war, löste sie in den Köpfen vieler neue Gedankengänge aus. Ist mein Job relevant? Ist mir eine gewisse Sinnhaftigkeit wichtig? Sicher spielen Aspekte wie diese nicht für jeden Arbeitnehmer eine Rolle. Die Suche nach mehr Relevanz kann im Einzelfall jedoch durchaus ein Grund für die Suche nach einem neuen Job sein.

Grund #6: Mangelnde Wertschätzung

Wer sich – salopp formuliert – jeden Tag den Allerwertesten aufreißt, um gute Ergebnisse zu liefern, das Team zu unterstützen und den Chef zu beeindrucken und dennoch keine Anerkennung dafür erhält, bekommt es sehr schnell mit einem Motivationsproblem zu tun. Wenn das eigene Tun im Büro langfristig nicht wertgeschätzt wird, stellt sich die Frage, ob man wirklich den richtigen Arbeitgeber gefunden hat. Individuelle Förderung und Mitarbeitermotivation sehen definitiv anders aus.

Grund #7: Mehr Geld

Weiter oben, als es um das Thema Weiterentwicklung ging, wurde das liebe Geld schon einmal angesprochen. Da es für die meisten Menschen ein entscheidender Faktor für Zufriedenheit am Arbeitsplatz ist, soll es an dieser Stelle noch einmal aufgeführt werden. Kurz und knapp: Wenn Sie finden, dass Ihre Arbeit nicht ausreichend und fair entlohnt wird und auch wiederholte Gehaltsverhandlungen keine befriedigenden Ergebnisse zutage fördern, dann wird es Zeit für einen Jobwechsel.

Tipp

Wissen Sie eigentlich, welche Gehälter in Ihrer Branche und mit Ihrer Berufserfahrung üblich sind? In Deutschland grassiert ein Problem: Über Geld wird nur ungern gesprochen – erst recht nicht mit fremden Menschen. Dabei ist es so wichtig, eine Relation herstellen zu können. Viele Arbeitnehmer wissen nämlich gar nicht, dass Sie unterdurchschnittlich bezahlt werden. Eine Recherche im Internet hilft Ihnen dabei, zu vergleichen.

 

 

Grund #8: Verschlechterung des Gesundheitszustandes

Der Satz „Mein Job macht mich krank.“ ist nicht immer nur eine provokative Floskel, sondern immer öfter traurige Realität. Zu den Klassikern der arbeitsbedingten Erkrankungen und Beschwerden gehören: 

  • Burnout
  • Depressionen
  • (dauerhafte) Schmerzen in Rücken, Schulter, Nacken, Kopf usw.
  • Schlaflosigkeit
  • anhaltender Stress
  • Magen-Darm-Erkrankungen

 

Wenn Sie bemerken, dass Ihr aktueller Job zusehends dafür sorgt, dass Sie sich körperlich und/oder geistig unwohl fühlen, ist es an der Zeit für Veränderungen. Die Suche nach einem neuen Job ist dann unausweichlich.

Grund #9: Anhaltende Spannungen im Team

Kollegen, die mehr gegeneinander statt miteinander arbeiten, Lästereien, Mobbing, immer neues Konfliktpotential: Wenn es permanent im Büro brodelt und sich die Spannungen auf Ihr Wohlbefinden auswirken (siehe Grund #8), ist es ebenfalls sinnvoll, über einen Jobwechsel nachzudenken.

Grund #10: Fehlende Sicherheiten

Sie sind schon länger im Unternehmen und haben immer noch keinen unbefristeten Arbeitsvertrag? Im Team werden Gerüchte laut, dass es der Firma nicht mehr gut geht? Dann kennen Sie sicherlich das Gefühl der fehlenden Sicherheit im Job. Das permanente Bangen um den Arbeitsplatz ist extrem kräftezehrend und nervenraubend. Ersparen Sie sich diese Tortur und planen Sie stattdessen die Suche nach einem neuen Job.
 

Fazit - Nicht warten, sondern machen

Wie Sie sehen, gibt es zahlreiche Gründe, die deutlich für einen Jobwechsel sprechen. Wichtig ist, dass Sie die Signale erkennen und darin den Startschuss zum Handeln sehen. Berufliche Veränderungen zum Positiven kommen nur zustande, wenn Sie aktiv werden. Wer will, dass das Glück auf einen zukommt, wird lange warten müssen.