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Schon wieder eine Absage: 7 (mögliche) Gründe für erfolglose Bewerbungen

Schon wieder eine Absage 7 moegliche Gruende fuer erfolglose BewerbungenPhoto by Taduuda on Unsplash

Die Suche nach einem neuen Job kann mitunter ziemlich anstrengend sein und sich unangenehm in die Länge ziehen. Wenn eine Absage die nächste jagt und die Motivation immer weiter in den Keller sinkt, ist es an der Zeit, sich ernsthaft zu fragen, woran der Misserfolg liegen kann. Denn auch wenn es einfach ist, sich das einzureden: Nicht immer sind die anderen dran schuld. Im nachfolgenden Beitrag stellen wir Ihnen 7 mögliche Gründe für erfolglose Bewerbungen vor.

Grund Nummer 1: Pauschalisierte Bewerbungen

Wer eine Bewerbung vorbereitet und diese (leicht angepasst) an zig verschiedene Unternehmen verschickt, darf sich nicht über Absagen wundern. Ein so pauschalisierter Bewerbungsprozess spart zwar Zeit, bringt aber auf jeden Fall auch jede Menge inhaltliche Fehler mit sich.

Eine Bewerbung (und vor allen Dingen das Anschreiben) muss stets individuell an die Stellenausschreibung angepasst werden. Das bedeutet: Machen Sie sich frei von Standardformulierungen und werden Sie kreativ. Wichtig ist außerdem, dass Sie punktgenau belegen, durch welche beruflichen Erfahrungen und Erfolge Sie sich für den Job qualifizieren und der/die Richtige sind.

Grund Nummer 2: Zu viele (Form-)Fehler

Es wird nicht ohne Grund immer empfohlen, eine (besonders wichtige) Bewerbung vor dem Verschicken nochmal von einer anderen Person durchlesen zu lassen. Jeder Mensch macht Fehler und es ist völlig normal, dass wir oftmals blind für unsere eigenen sind. Strotzt eine Bewerbung jedoch vor Rechtschreib- und Grammatikfehler, ist es überhaupt kein Wunder, wenn sie mit einer Absage quittiert wird.

Besonders ärgerlich sind übrigens Flüchtigkeits- und Tippfehler. Diese werden von erfahrenen Personalern nicht als mangelnde Deutschkenntnisse, sondern als Hinweis für eine liederliche Arbeitsweise verstanden. Die Aussichten auf den Job sinken dadurch ins Bodenlose.

Grund Nummer 3: Unpassende Stellenausschreibung

Egal, wie sehr Sie sich anstrengen – wenn die ausgeschriebene Stelle nicht zu Ihren beruflichen Qualifikationen passt, wird es extrem schwer, eine erfolgreiche Bewerbung einzureichen. Wer einen beruflichen Neuanfang plant, sollte von Beginn an ganz genau wissen, wonach er sucht. Es bringt rein gar nichts, sich auf jede halbwegs passende Stelle zu bewerben. Das kostet nicht nur unnötig viel Zeit und Geld, sondern sorgt auch automatisch für mehr Rückschläge

Ersparen Sie sich das ungute Gefühl, das Sie mit jeder Absage erreicht und bewerben Sie sich nur auf Stellen, die wirklich zu 100 Prozent zu Ihrem beruflichen Profil passen. Im Bewerbungsprozess gilt ganz klar: Klasse statt Masse. Konzentrieren Sie sich also auf einige wenige Stellen und stecken Sie besonders viel Herzblut in die entsprechenden Bewerbungen. Diese Strategie mag auf den ersten Blick vielleicht weniger erfolgversprechend wirken. In der Praxis erweist sich jedoch meist als das genaue Gegenteil.

Grund Nummer 4: Verzweiflung

Wer seit einer gefühlten Ewigkeit auf der Suche nach dem neuen Traumjob ist und im Zuge dessen schon mehrere Absagen kassiert hat, der kennt das langsam aufkeimende Gefühl der Verzweiflung nur zu gut. Fakt ist: Den Kopf in den Sand zu stecken bringt Ihnen rein gar nichts. Wenn Sie merken, dass all Ihre Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt sind, dann ist es womöglich an der Zeit für eine kleine Pause.

Nutzen Sie die Gelegenheit, um Ihre Gedanken und Ziele neu zu sortieren, ein wenig Abstand zu der Thematik zu gewinnen und irgendwann, wenn die Zeit reif ist, Ihre Bewerbungsstrategie zu überdenken.

  • Muss es unbedingt ein Job in Stadt XY sein?
  • Können Sie sich vielleicht auch eine Anstellung in Teilzeit vorstellen?
  • Haben Sie schon einmal über eine Weiterbildung beziehungsweise berufliche Umorientierung nachgedacht?
  • Wie stehen Sie zum Thema Selbstständigkeit?


Fragen wie diese sorgen nicht nur für frischen Wind in Ihrem Kopf, sondern können durchaus dabei helfen, gedankliche Blockaden zu lösen. Ausgestattet mir neuer Motivation und neuen Ansätzen rückt der Traumjob häufig schnell in greifbare Nähe.

Grund Nummer 5: Einer ist besser

Eine Stellenausschreibung ist nicht mit einem Test in der Schule zu vergleichen. Während es zu Schulzeiten meist mehrere gab, die für ihre guten Leistungen mit der Note 1 belohnt wurden, sieht es im Bewerbungsverfahren ganz anders aus: Hier kann nur einer „gewinnen“ und den Job bekommen. Alle anderen – ob nun gut oder nicht gut, geeignet oder nicht geeignet – gehen leer aus.

Das bedeutet unterm Strich: Eine Absage bedeutet nicht zwangsläufig, dass Ihre Bewerbung schlecht war oder Sie nicht für die Stelle in Frage kommen. Sie zeigt Ihnen lediglich auf, dass es (mindestens) eine Person gab, die die Entscheider noch mehr überzeugen konnte beziehungsweise die Anforderungen vollständig erfüllt hat. Unter Umständen hilft Ihnen diese Denkweise dabei, in Zukunft besser mit Absagen umzugehen und diese nicht zwangsläufig als Weltuntergang zu betrachten.

 

Lesenswert: Weitere Hinweise zum richtigen Umgang mit Absagen haben wir Ihnen in diesem Beitrag zusammengefasst.

 

Grund Nummer 6: Kein Blick in die Zukunft

Immer wieder beobachten Personaler, dass Bewerber einen bestimmten Fehler im Anschreiben machen: Sie nehmen eine Art vollständig ich-bezogene Perspektive ein und erörtern auf einer ganzen A4-Seite nicht ohne Stolz, was Sie bereits alles geschafft und geleistet haben. Grundsätzlich ist das auch in Ordnung – doch vergessen Sie hierbei bitte nie, auch mal einen Blick in die Zukunft zu werfen.

Was nehmen Sie sich für die kommenden Jahre vor? Welches berufliche Ziel wollen Sie erreichen? Womit können Sie Ihren zukünftigen Arbeitgeber unterstützen? Es sind Fragen wie diese, die aus einer Dauerwerbesendung für Sie selbst ein erfolgversprechendes Anschreiben machen.

Grund Nummer 7: Mangelndes Selbstbewusstsein

Jedes Mal, wenn Sie kurz davor stehen, eine Bewerbung zu verschicken, sollten Sie sich eine Frage stellen:

Glaube ich selbst daran, dass ich diesen Job bekommen kann?

Die Antwort muss unbedingt ein klares „JA!“ sein – denn nur dann haben Sie auch wirklich Chancen, für die Stelle ausgewählt zu werden. Wer hingegen von vornherein unsicher ist und nicht an sich selbst glaubt, torpediert seine Jobsuche ohne es zu bemerken. Selbstbewusstsein spielt im Bewerbungsprozess eine größere Rolle als die meisten denken.